Kuriositäten des Alltags

Veröffentlicht auf von Susa

 

Es gibt sie, diese kleinen Geschichten, diese Dinge, die einem im Alltag über den Weg laufen. Man kann sie nicht wirklich als Ereignis bezeichen oder jemandem auf die Schulter tippen und sagen: "Du glaubst nicht, was ich heute erlebt habe." Aber drüber schreiben will ich ich dann doch.

 

 

Olivenöl

 

Ich würde niemals leugnen, dass ich nicht gerne mit Olivenöl koche. Ich hätte jedoch nie erwartet, dass ich einmal über Olivenöl schreiben würde. Der Grund dafür: Spanier sind eindeutig verrückt nach Olivenöl. Es gibt alles mit Olivenöl, Chips "naturell" sind mit DSC01106-Kopie-1Olivenöl gemacht und wer morgens in einer Bar ein Brötchen mit Honig bestellt, wird gefragt, ob er es gerne mit Olivenöl essen würde. Daher kauft man den guten Tropfen auch nicht in Flaschen, sondern in Kanistern - am besten gleich zwei, dann bekommt man den zweiten zum halben Preis. Und die kann man dann getrost unter die Spüle stellen, dahin, wo in Deutschland gerne Mülleimer oder Putzmittel stehen.DSC01105

Aber man kann dem Spanier nicht vorwerfen, er hätte nicht über die Konsequenzen seiner Leidenschaft nachgedacht. Neulich auf dem Weg nach Hause steht vor mir plötzlich dieser Container: ein Müllcontainer nur für altes Öl, der darauf hinweist, dass nur ein Tropfen Öl unheimlich viel Wasser verschmutzen kann - aufgereiht neben den Containern für Restmüll, Papier und Glas. Leider scheint diese Maßnahme noch nicht sonderlich zu fruchten. Als ich nämlich nach dem Kochen meinen Mitbewohner gefragt habe, wo ich das alte Öl hintun solle, meinte er nur, ich er würde es immer in den Abfluss gießen.

 

Ein Nachtrag: als ich es gestern endlich geschafft habe, einen Laden zu finden, in dem normale Seife nicht mehr als 3€ kostet, musste ich mich mit der einzigen Sorte zufrieden geben, die sie dort noch hatten: Olivenöl.

 

Bürgersteige

 

Ich glaube, ich hab das schon erwähnt: Spanier haben eine ganz eigene Definition von Bürgersteigen. Natürlich haben sie auch normale, breite Buergersteige - vor allem in auf grossen Einkaufsstrassen oder in neueren Stadtteilen. Vor allem in der Altstadt braucht man aber gar nicht erst versuchen, nicht auf der Strasse zu laufen. Teilweise besteht der Bürgersteig sogar nur aus der Bordsteinkante. Ich weiss zwar nicht, warum sie die dann noch hinbauen mussten, aber es sieht ganz DSC01072.JPGlustig aus. Interessant sind auch die verzweifelten Versuche der Mütter, ihre Kinder dazu zu bringen, ausschliesslich auf dem Bürgersteig zu laufen. Wenn dann auch noch ein Auto kommt, das allein schon kaum durch die Strasse passt, kann es schon mal abenteuerlich werden. Aufgrund der engen Strassen und 90-Grad-Ecken haben hier auch nicht wenige Autos den einen oder anderen breiten Kratzer in der Seitentür. Langsam fahren würde man aufgrund enger Strassen aber sicherlich nicht. Nur die Besitzer teurer Autos sieht man hin und wieder, wie sie durch enge Strassen rollen und sich von ihren Beifahrern um die Ecke winken lassen. Die für mich interessanrteste Art, einen Bürgersteig zu kreieren, besteht aber darin, schlicht mitten auf der Strasse ein paar Poeller zu platzieren, damit die Autos dort nicht parken oder entlangfahren können - leider habe ich noch nie jemanden gesehen, der die abgesteckten Gehwege tatsaechlich benutzt.

 

Müllentsorgung einmal anders


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Neulich saßen wir abends in einer Tapas-Bar an einem recht großen Platz, als plötzlich ein ziemlich penetrantes, mechanisches Geraeusch zu hören war. Nach einem kurzen Moment hatten wir auch schon deren Ursprung ausgemacht: die Mülleimer, die in unserer Naehe auf dem Platz aufgestellt worden waren, fuhren auf einem Podest in die Höhe. Darunter offenbarten sich etwas grössere Müllcontainer, die den Müll, der in die Mülleimer geworfen wird, auffangen. 10 Minuten später kam die Müllabfuhr, lehrte die Müllcontainer, die kurz darauf wieder in den Tiefen des Erdbodens verschwanden. Ich bin mir nicht sicher, ob man nicht einfach die Mülleimer hätten leeren und die Gelder etwas sinnvoller hätte ausgeben kännen. Aber lustig war es allemal.

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